Hintergrund
Heute ließ sich Agrarministerin Ilse Aigner wider besseren Wissens vor den Karren der Futtermittelindustrie spannen und stimmte in Brüssel dem Fallen der Nulltoleranz von nicht zugelassenen Gentechnikkonstrukten zu. Das heißt praktisch, dass künftig in jeder Tonne Futtermittel bis zu 1 kg nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen (GVO) vorhanden sein dürfen. Der Ökologische Ärztebund unterstützte in der letzten Woche die Internetcampagne von Campact, bei der innerhalb weniger Tage 77.000 BundesbürgerInnen einen Appell an Frau Aigner unterzeichneten, in dem sie aufgefordert wurde, für die Reinhaltung von Futter- und Lebensmitteln zu stimmen. Auch in einem von mehreren Verbänden unterzeichneten Brief vom 02.02.2011 wurden Frau Aigner Argumente geliefert, die Nulltoleranz zu wählen statt einer Verunreinigung zuzustimmen. Mit der Entscheidung unserer Landwirtschaftsministerin hat sie sich auch für eine schleichende Kontaminierung entschieden. Der Ökologische Ärztebund wird sich auch weiterhin auf der Grundlage des Vorsorgeprinzips gegen diese Politik aussprechen.
Details
- Hintergrundpapier: "Wie die Agrarindustrie versucht, die Nulltoleranz zu kippen"
- Brief der Verbände an Bundesminstzerien Aigner: Entscheidung über Grenzwerte für in der EU nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen (GVO)
- Pressemitteilung: "Bundesregierung opfert Verbraucherschutz den Interessen der Futtermittelindustrie"